Der Rubikon-Prozess (RP)

Vor das Abwägen des RM (Abbildung 2-1) wird in dem RP ein weiterer Bedürfnisprozessschritt (Abbildung 3-1) gesetzt. Diese Erweiterung wurde von Grawe vorgeschlagen (Storch & Krause, 2010, S. 63). Bei Prozessschritt 1 geht es um unbewusste Bedürfnisse (Storch & Krause, 2010, S. 63). Prozessschritt 2 (Storch & Krause, 2010, S. 84–91) in Abbildung 3 verwendet bewusste und unbewusste Motive. Die unbewussten Anteile aus dem Bedürfnisprozessschritt werden zur Motivbildung (Abbildung 3-A) integriert. In dem RP (Storch & Krause, 2010, S. 63–81) wird die Intentionsbildung des RM (Abbildung 2-A) als Übergang (Abbildung 3-A, 3-B) von Prozessschritt 1 (Bedürfnis) zu Prozessschritt 3 (Intention) konzipiert.

Legende: A = Motivbildung, AB = Intentionsbildung,
C+E = Intentionsinitiierung über präaktionale Vorbereitung,
D = Intentionsinitiierung direkt zur Handlung,
Handlung (5) = Intentionsdeaktivierung

Abbildung 3: RP (modifiziert nach Storch & Krause, 2010)

Die Intention ist in Prozessschritt 3 (Storch & Krause, 2010, S. 109–130) gefasst. Prozessschritt 4 (Storch & Krause, 2010, S. 131–136) dient der präaktionalen Vorbereitung. Die Übergänge C und E in Abbildung 3 bilden die Intentionsinitiierung des RM (vgl. Abbildung 2-B) über die präaktionale Vorbereitung ab (Abbildung 3-C, 3-E), während der Übergang D direkt aus der Intention zur intendierten Handlung führt. Diese Handlung (Prozessschritt 5) schließt den Gesamtprozess ab (Storch & Krause, 2010, S. 137–144) und bildet damit analog zum RM die Intentionsdeaktivierung (vgl. Abbildung 2-C). Der RP gehört wie das RM zu den kontinuierlich-linearen Modellen. Er wird in MOVER als „Handlungssequenz des Klienten“ (Kerngedanke 4) gefasst. Er wird  um einen Prozessschritt 6 „Aufrechterhaltung“ als Phase aus dem TTM erweitert. Außer dem RP wurde keine modelltheoretische Alternative gefunden, die Bedürfnisse, bewussten und unbewussten Motive des Klienten abbildet (Kerngedanke 2).

Die Handlungssequenz des Klienten besteht in MOVER aus sechs aufeinanderfolgenden Prozessschritten: Bedürfnis, Motiv, Intention, präaktionale Vorbereitung, Handlung, Aufrechterhaltung. Sie stellt aus der Perspektive des Klienten den theoretischen Hintergrund möglicher theoriegeleiteter, maßgeschneiderter Interventionen (Kerngedanken 1,3) dar. Die Prozessschritte stammen aus dem RP und dem TTM.

Kerngedanke 4: MOVER Handlungssequenz des Klienten